Hornissen (18-35 mm)
Die Hornisse (1, 3) ist eine der grössten europäischen Hautflüglerarten, kommt auch in Asien vor und wurde nach Nordamerika eingeschleppt. Im ganzen ist sie ein friedfertiges Lebewesen, das den Menschen nicht angreift und sich nur zur Wehr setzt, wenn es angegriffen wird. Ihre Stiche sind nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefährlich, vor allem, wenn der Betroffene von mehreren Hornissen gestochen wurde. Hornissen kann man häufig beim Nektarsammeln auf Blüten beobachten, ihre Hauptnahrung sind jedoch Fliegen.
Nähe des Menschen und lassen sich auf einem Dachboden oder in einem verlassenen Schuppen nieder.
er natürliche Ort fur ihre riesigen Nestkuppeln ist das Innere hohler alter Hume in Laubwäldern.
Das Hornissennest (2) ist das kollektive Werk einer grossen, gemeinsam lebenden Hornissenfamilie. Diese Art zählt genau wie die Bienen, Hummein, Ameisen, Wespen oder Termiten zu den sozialen Insekten. Immer lebt eine grosse Anzahl von Exemplaren zusammen, die Nachkommen eines einzigen Elternpaares.
Das Nest wird von einem befruchteten Weibchen angelegt, das in einem Schlupfwinkel den Winter überlebt hat. Im Früjahr sucht es eine geeignete verborgene Stelle, an der es ein primitives Nest anlegt. Das ist eine kleine, an einem Stielchen aufgehängte Wabe aus papierartiger Masse, die aus speichelvermengter zerkauter Holzmasse hergestellt wird. Diese Wabe hat nur einige Zellen, in die das Weibchen je ein Ei legt.
Die aus den Eiern geschiüpften Larven pflegt and füttert die Königin selbst. Die ausgewachsenen Larven deckeln sick in ihrer Zelle ein, verpuppen sich und bald darauf schlüpfen junge Hornissen aus (4). Das sind lauter Weibchen, doch unterscheiden sie sich von der Königin durch verkümmerte Fortpflanzungsorgane.
Die Legeröhre ist nicht verschwunden, nur hat sie eine andere Funktion übernommen - sie wirkt in Verbindung mit der Giftdrüse als Stachel. Diese jungen Hornissen, die Arbeiterinnen, übernehmen die Pflege der Nachkommenschaft, daneben kümmern sie sick auch um den Ausbau des Nests, in dem die alten Waben schrittweise weiterwachsen und durch neue ergänzt werden.
Die Königin legt nur noch Eier, nach 4-5 Wochen entschüpft jedem Ei eine neue Arbeiterin. Erst im Laufe des September schlüpfen auch Männchen und geschle- chtlich voll entwickelte Weibchen. Diese Tiere verlassen das Weibchen suchen mit einbrechendem Winter ein geeignetes Versteck zum überwintern, während die Männchen, die alte Königin und die Arbeiterinnen umkommen.
Gegenwärtig verschwinden alte hohle Bäume and damit (leider auch die Hornissennester. In einigen Ländern ist die Hornisse eine streng geschützte Art. Auf jeden Fall sollte man eine unnötige Vertilgung dieser schönen and sehr nütziichen Insekten aus blosser Unkenntnis and unbegründeter Furcht vermeiden and jede Möglichkeit nutzen, um Hornissennester zu schützen. Wird aus ernsten Gründen die Beseitigung pines Hornissennests nötig, überlässt man das den Fachleuten.