Hausbock (5 -10 mm) Vosicht Einsturzgefahr
Bockkäfer sind relativ große Käfer, die ihre langen Fühler in Ruhestellung nach hinten gekrümmt tragen und so den Hörnern von Böcken ähneln. Die Larven des Hausbocks leben in jüngerem, bis ca. 50 Jahre altem Nadelholz und richten große Schäden an tragenden Bauteilen an. Bei älteren Hölzern nimmt die Wahrscheinlichkeit, vom Hausbock befallen zu werden, ab. Für die Larven sind Laubholz sowie Kernholz von Lärche und Kiefer als Nahrung ungeeignet.
Hausböcke sind schwarz-braune Käfer mit zwei hellen Binden auf den Deckflügeln. Am Halsschild tragen sie zwei glänzend schwarze Höcker. Ihre dünnen Fühler sind 3 - 6 mm lang. Die Hausbockweibchen sind zwischen 10 und 25 mm lang, die Männchen erreichen 8 mm Länge.
Schauplatz: Fachwerk-Südseite und Dachgebälk
Hausbocklarven kommen hauptsächlich im Dachgebälk und auf der Südseite von Fachwerkhäusern vor, da meist nur dort genügend hohe Temperaturen (25°C) erreicht werden. Der Hausbock kann sich aber auch im Freien entwickeln, in Zaunfählen, Telefonmasten etc., wenn das Holz warm genug wird. Die Käfer fliegen erst bei Temperaturen über 26° C.
Hungrige Larven zerstören das Holz
Mit Hilfe eines langen Legeapparates legen die Käferweibchen bis zu 400 Eier tief in Risse und Unebenheiten des Holzes. Einige Wochen danach schlüpfen die Larven und bohren sich in das Holz ein, wo sie sich je nach Lebensbedingungen 2-10 Jahre durchs Holz fressen, ohne daß der Befall außen sichtbar wäre. Die gelblich-weißen, fast beinlosen Larven werden bis 3 cm lang und 5 mm dick. Charakteristisch sind ihr schwarzbrauner Kopf und die breite Brust. Die Larven fressen bis dicht unter die Balkenoberfläche, so daß nur eine papierdünne Deckschicht stehen bleibt.
Fluglöcher an der Balkenoberseite suchen
Bevor sich die Larve verpuppt, legt sie eine Puppenkammer im Holz an und nagt ein Flugloch, das oberflächlich mit „Genagsel" verschlossen ist und durch das der Käfer spa-ter das Holz verlässt. Die ovalen Fluglöcher sind 5 - 10 mm im Längs-Durchmesser und haben ausgefranste Ränder. Das Ausflugloch der Hausböcke befindet sich meist an der Oberseite der Balken, worauf bei der Untersuchung unbedingt geachtet werden muss.
Jahrelang unentdeckt
Aufgrund der langen Entwicklungszeit der Larven wird ein Befall oft erst nach Jahren festgestellt, wenn die ersten Fluglöcher sichtbar sind. Die Balken können dann schon weitgehend ausgehöhlt sein, so dass beim nächsten Sturm unter Umständen das ganze Dach zusammenbricht.
Ständige Kontrolle ist notwendig
Dachstühle regelmässig kontrollieren, auch die Oberseite der Balken.
Klopfprobe durchführen. Das Klopfen klingt bei Schädlingsbefall dumpf.
An warmen Tagen kann man die Frassgeräusche von Hausbocklarven am besten hören, dazu benötigt man Ruhe und Zeit, und evt. ein Stethoskop.