Brotkäfer (2-4 mm)
Die Hauptmerkmale des Brotkäfers sind die vergrößerten letzten drei Fühlerglieder, der regelmäßig gewölbte Halsschild und die rotbraunen, deutlich beborsteten Flügeldecken. Diese über die ganze Welt verbreitete Art gehört zu den ernsthaftesten Vorratsschädlingen. Sie treibt nicht nur in Haushalten ihr Unwesen, wo sie manchmal in großer Zahl auftritt, sondern auch in Lebensmittel-betrieben und Lagerräumen, in Apotheken und Büchereien. Schaden richten aber nur die Larven an, die Imago nagt ihr Ausflugloch und nimmt dann eine winzige Nahrungsmenge auf.
Die häufigste Nahrung der Larven sind hartes Brot und Gebäck, aber auch Mehl, Teigwaren, Reis, Hülsenfrüchte, Schokolade, Kakao, Kaffee-Ersatz, Tee, Nüsse, Dörrgemüse, Trockenpilze, Gewürze, Heilkräuter, Kork, Leder und Papier. Der Brotkäfer beschädigt auch Tapeten, von deren Leim er sich dabei ernährt, und ist einer der ärgsten Schädlinge in Bibliotheken. Es wurden sogar Fälle bekannt, in denen sich eine Larve nach und nach durch eine lange Reihe Nebeneinander stehender Bände hindurchgefressen hat.
Nicht einmal Zinnfolie oder Bleiblech stellen ihr ein Hingdernis dar. Der Brotkäfer ist einer der wenigen Schädlinge, die sich auch in sehr trockenen Substraten (mit einem Feuchtigkeitsgehalt unter 8%) entwikkein können. Die Imago ist ein sehr guter Flieger und wird unwiderstehlich vom Licht angelockt. Auf Fensterbänken und um Lichtquellen herum findet man diesen Käfer oft zu Dutzenden. Das Weibchen legt etwa 60 Eier auf eine für die Larven geeignete Nahrung oder in deren unmittelbaren Nähe. Die jungen Larven sind sehr beweglich und dringen leicht in undichte Behälter ein. Ältere Larven sind weiß, glänzend, engerlingsförmig. In festem Material nagen sie sich Gänge.
Die geschlüpften Käfer hinterlassen charakteristisch runde, oft in großer Zahl beieinanderliegende Ausfluglöcher von nicht ganz 2 mm Durchmesser. In trockenem, lockerem Material legt sich die Larve mit der Vollendung ihrer Entwicklung eine Kammer an, in der sie sich verpuppt und als fertige Imago noch ein paar Tage bleibt. Die Entwicklung dauert bei 18°C 4 Monate, bei 22 °C nicht ganz 3 Monate. In der gemäßigten Zone bringt diese Art in unbeheizten Gebäuden jährlich eine, höchstens zwei Generationen hervor. Für gewöhnlich überwintern Larven oder Puppen. In beheizten Gebäuden können sogar vier Generationen im Jahr zustande-kommen.